Das Gemälde Caroline Pichler (geb. Greiner) und Franz Xaver von Greiner als Kinder von Anton Hickel, um 1778

Anton Hickel (Böhmisch Leipa 1745 – 1798 Hamburg) studierte an der Kunstakademie in Wien und reiste durch Europa, was seinen Stil nachhaltig beeinflusste. Er war in Wien, München, Basel, Bern, Paris, London und Hamburg tätig. 1786 wurde Hickel zum Kammermaler Kaiser Josephs II. ernannt.

Sein Bildnis der Caroline Pichler und ihres Bruders Franz Xaver ist erst vor kurzem in die Sammlung aufgenommen worden und wird nun in der Restaurierwerkstatt des Wien Museums von Christina Kapeundl für die neue Dauerausstellung vorbereitet. Bei den Pflegemaßnahmen wird die Oberfläche vorsichtig von Staubauflagen befreit. Erfreulicherweise konnte dabei die sehr reduzierte und schwer leserliche Signatur von Hickel bestätigt werden.

Kleine Bereiche, an denen die Malschicht die Haftung zur Leinwand verloren und dadurch ausbruchgefährdet war, wurden mit Störleim gefestigt und durch das Beschweren mit Gewichten vorsichtig wieder niedergelegt. Die Hochstellungen der Farbschicht könnten durch die Schrumpfung der Leinwand beim Doubliervorgang entstanden sein. Bei dieser sehr invasiven Maßnahme aus der Vergangenheit wurde der originale Leinwandbildträger zur Stabilisierung mit einem zusätzlichen textilen Leinwandgewebe hinterklebt und gebügelt und verpresst. Als Klebemittel kamen je nach Methode heiße Leim- oder Harzgemische zum Einsatz, die neben irreversiblen strukturellen Schädigungen - wie Verpressungen der erweichten Malschicht - auch Schrumpfungen des Bildträges verursachen konnte, erklärt die Gemälderestauratorin Karin Maierhofer.

Ansonsten ist das Bild in einem sehr guten Zustand – und ein interessantes Stück Wiener Geschichte: Die Eltern von Caroline und Franz Xaver von Greiner waren mit dem Kaiserhaus verbunden. Caroline bekam eine umfassende Ausbildung, wurde unter ihrem Ehenamen Pichler eine bekannte Persönlichkeit und machte sich als Autorin und Salonière einen Namen.