Die Zunfttruhe der Lust- und Ziergärtner

Ein Sammlungsschwerpunkt des Wien Museums ist der Wandel des Berufs- und Zunftwesens vom 17. bis ins frühe 20. Jahrhundert. Neben kunstgewerblichen Arbeiten und Innungs-, Haus- und Geschäftszeichen finden sich hier auch Zunftgegenstände wie die aufwendig gearbeiteten Zunfttruhen.

In den Zunfttruhen wurden alle Werte sorgsam verwahrt: Dokumente, Siegelstempel, das Geldvermögen aber auch kostbare Gegenstände. Sie waren der Mittelpunkt von Zeremonien und rechtlichen Vorgängen wie der Freisprechung von Lehrlingen.

Die im Bild zu sehende Zunfttruhe der Lust- und Ziergärtner stammt aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, ist aus Nussholz gearbeitet, furniert, mit geschnitzten Intarsien aus verschiedenen Edelhölzern und mit kleinen Ölbildern versehen. Über die Landesinnung Wien der Ziergärtner kam sie ins Wien Museum.

Die Bruderschaft der Lustgärtner gründete sich 1628 und unterstand den Landesherren direkt. Darauf deuten die Doppeladler in der Sockelzone hin. Auf dem Ölbild im Zentrum ist Jesus Christus nach seiner Auferstehung zu sehen. Als erstes zeigte er sich der überraschten Maria Magdalena im Garten des Josef von Arimathäa.